Was bedeutet Tracking?
Im Online-Marketing versteht man unter Tracking die gezielte Nachverfolgung der Nutzerbewegungen im Internet. Deshalb spricht man auch häufig von Webtracking oder Usertracking. Diese Methode ist ein zentrales Werkzeug zur Erfolgsmessung – etwa, wenn es darum geht, herauszufinden, wie gut eine Werbekampagne läuft oder wie benutzerfreundlich eine Website wirklich ist.
Warum ist Tracking so wichtig?
Tracking hilft Ihnen dabei, zu erkennen, auf welchem Weg Besucher zu Ihrer Website gelangen – beispielsweise über andere Webseiten oder bestimmte Backlinks. Gerade im E-Commerce ist das unverzichtbar. So lassen sich nicht nur Käufe und das Verhalten der Nutzer auswerten, sondern auch Topseller und Ladenhüter identifizieren. Darüber hinaus können Sie analysieren, welche Altersgruppen bestimmte Produktkategorien bevorzugen oder ob sich bestimmte Seiten eher Männer oder Frauen ansehen.
Auch im Affiliate-Marketing spielt Tracking eine Schlüsselrolle: Nur durch präzise Nachverfolgung kann eindeutig festgestellt werden, welcher Affiliate einen Nutzer vermittelt hat – und somit die entsprechende Provision verdient.
Folgende Informationen lassen sich durch Tracking gewinnen:
- Woher kommt ein Nutzer geografisch?
- Welche Seiten sind besonders beliebt?
- Wie lange verweilen Besucher auf einer Seite?
- Registrieren sie sich z. B. für einen Newsletter?
- Auf welcher Seite verlassen sie die Website wieder?
Diese Erkenntnisse liefern wertvolle Impulse, um etwa:
- Ihre Website noch benutzerfreundlicher zu gestalten
- Absprungraten zu senken
- Inhalte besser auf Ihre Zielgruppe zuzuschneiden
- Werbung gezielter auf individuelle Interessen abzustimmen
Wie funktioniert Tracking überhaupt?
Zur Umsetzung stehen zahlreiche Tools bereit – von kostenlosen bis hin zu umfangreichen Profi-Programmen. Diese sogenannten Usertracking-Tools analysieren, wie sich Besucher auf Ihrer Seite verhalten. Die Datenerhebung erfolgt z. B. über JavaScript, Cookies oder HTTP-Header und kann entweder in Echtzeit oder zeitversetzt stattfinden.
Oft wird ein sogenannter First-Party-Cookie eingesetzt. Dieser wird beim Besuch automatisch im Browser gespeichert und enthält eine individuelle Kennung. Besucht der Nutzer die Seite erneut, erkennt das System ihn wieder – ganz ohne manuelle Anmeldung.
Tracking kann nicht nur auf einer einzelnen Website erfolgen: Auch netzwerkübergreifendes Tracking ist möglich, etwa durch Cookie-Synchronisation oder durch eingeblendete Werbebanner, die ebenfalls auf gespeicherte Daten zugreifen können.
Welche Tracking-Methode passt zu welchem Ziel?
- Usability verbessern? Dann sind Methoden wie Mouse-Tracking und Eye-Tracking spannend. Beim Mouse-Tracking werden etwa Scrollverhalten und Verweildauer dokumentiert – sogar Fehleingaben lassen sich erkennen. Eye-Tracking hingegen misst, wo Nutzer hinschauen – und wo nicht.
- Marketingkampagnen analysieren? Dafür eignet sich Event-Tracking. Damit lässt sich z. B. messen, wie oft ein bestimmter Button geklickt oder ein Formular abgeschickt wurde.
- Geräteübergreifendes Nutzerverhalten erfassen? Kein Problem mit Cross-Device-Tracking – so verstehen Sie den kompletten Weg eines Nutzers bis zur Konversion, egal ob er zwischendurch vom Smartphone zum Laptop wechselt.
Was tun, wenn Cookies nicht reichen? – Alternativen zum Cookie-Tracking
Cookies stoßen vor allem in mobilen Apps oder bestimmten Browsern an ihre Grenzen. Es gibt jedoch clevere Alternativen:
Browserbasierte Lösungen:
- Fingerprint-Tracking: Statt Cookies nutzt diese Methode technische Merkmale des Geräts wie Betriebssystem, Browser oder Bildschirmauflösung. Auch wenn Cookies deaktiviert sind, bleibt Fingerprinting wirksam – die Daten werden serverseitig gespeichert.
- Common-IDs: Diese Methode kommt bei Webseiten mit Login-Funktion zum Einsatz. Nutzer erhalten nach der Registrierung eine eindeutige ID – bekannt z. B. von Google-Diensten wie Gmail oder Drive.
Appbasierte Varianten:
- Advertising IDs: Um Tracking auch über verschiedene Apps hinweg zu ermöglichen, werden eindeutige Werbe-IDs genutzt – auf iOS- und Android-Geräten gleichermaßen.
Beliebte Tracking-Tools
Zu den meistgenutzten Tools zählen Google Analytics und Piwik (heute Matomo). Wer mehr Funktionen möchte, greift zu kostenpflichtigen Alternativen wie Site Catalyst, Etracker oder Stuffed Tracker. Wichtig: Für alle Tools muss ein Tracking-Code in den Quellcode der Website eingebunden werden. Und damit kommen auch Datenschutz-Themen ins Spiel.
Tracking und Datenschutz – was ist zu beachten?
Weil Tracking sehr detaillierte Daten erfassen kann, sind Websitebetreiber verpflichtet, transparent über Zweck, Art und Umfang der Datensammlung zu informieren. Nutzer müssen außerdem klar auf ihr Widerspruchsrecht hingewiesen werden.
Zwei Möglichkeiten, dieses Recht umzusetzen:
- Ein Link zu einem Deaktivierungs-Add-on
- Eine leicht zugängliche Opt-Out-Funktion
Wie man z. B. Google Analytics datenschutzkonform einrichtet, wird in speziellen Anleitungen Schritt für Schritt erklärt.