Was sind Cookies eigentlich?
Stell dir Cookies wie kleine digitale Notizzettel vor. Sie werden auf deinem Computer oder Smartphone gespeichert – meist im Browserordner – und merken sich, welche Webseiten du besucht hast. Der Grund? So können dir z. B. maßgeschneiderte Werbeanzeigen ausgespielt oder mit Tools wie Google Analytics analysiert werden, wie oft eine Website besucht wird und was dort passiert.
Welche Arten von Cookies gibt es?
- Unverzichtbare Cookies
Diese sind die stillen Helfer im Hintergrund. Sie sorgen dafür, dass bestimmte Funktionen einer Webseite überhaupt erst möglich sind. Du legst etwa ein Produkt in den Warenkorb und klickst dich weiter durch die Seite? Dank dieser Cookies bleibt dein Warenkorb erhalten – sogar, wenn du den Browser zwischendurch schließt. - Performance- oder Leistungscookies
Diese Cookies schauen sich dein Verhalten auf einer Seite genau an – aber nicht, um dich auszuspionieren, sondern um Fehler aufzuspüren und das Nutzererlebnis zu verbessern. Sie messen z. B. Ladezeiten oder ob es auf bestimmten Browsern hakt. - Funktionscookies
Nicht zwingend notwendig, aber ziemlich praktisch. Sie sorgen dafür, dass du z. B. nicht jedes Mal deinen Standort oder deine bevorzugte Schriftgröße neu eingeben musst. Auch vorher ausgefüllte Formulare bleiben dank dieser Cookies gespeichert. - Werbecookies
Hier wird’s gezielt: Diese Cookies analysieren dein Surfverhalten, um dir personalisierte Werbung zu zeigen. Vielleicht hast du’s schon erlebt: Du schaust dir einen Schuhshop an – und plötzlich begleiten dich Sneaker-Anzeigen quer durchs Internet. Dieses Prinzip nennt sich Re-Targeting.
Datenschutz – was ist erlaubt?
Seit Ende 2009 gilt in der EU die sogenannte E-Privacy-Richtlinie. Sie verpflichtet Website-Betreiber dazu, deine Zustimmung einzuholen, bevor Cookies eingesetzt werden – zumindest, wenn der Server innerhalb der EU steht.
In der Richtlinie heißt es unter anderem:
„Es ist denkbar, dass Dritte Informationen auf deinem Gerät speichern oder auf gespeicherte Daten zugreifen wollen – sei es aus legitimen Gründen (wie Cookies) oder aus eher zweifelhaften (wie Spähsoftware). Deshalb ist es enorm wichtig, dass du klar und verständlich informiert wirst und die Möglichkeit hast, das Ganze abzulehnen.“
Wie kannst du Cookies löschen?
Wenn du Cookies entfernen willst, hast du zwei Optionen:
- Du löschst sie direkt über deinen Browser (der genaue Ablauf hängt vom Browser ab),
- oder du nutzt ein Add-on, das Cookies manuell oder automatisch löscht.
Achtung: Werden notwendige Cookies entfernt, funktionieren bestimmte Webseiten eventuell nicht mehr korrekt.
Ein paar Tools zum Löschen:
- Firefox: NoScript
- Chrome: Click&Clean
Evercookies – die hartnäckigen Kollegen
Evercookies bestehen aus mehreren normalen und sogenannten Supercookies (z. B. Flash-Cookies). Das Gemeine: Sie verstecken sich an mindestens acht verschiedenen Speicherorten auf deinem Gerät – wahrscheinlich sogar mehr. Wenn du sieben davon löscht, kann sich der Evercookie aus dem verbliebenen Speicherort komplett wiederherstellen.
Wie wirst du Evercookies los?
Es gibt Wege – aber die sind nicht ganz einfach. Meist brauchst du technisches Know-how und Zeit.
Canvas Fingerprinting – Tracking ohne Cookie
Beim Canvas Fingerprinting wird dein Gerät gebeten, ein kleines Bild – ein sogenanntes „Canvas“ – zu erzeugen. Dafür werden viele Systemdaten genutzt, z. B. deine Grafikkarte, installierte Plugins, Spracheinstellungen oder Bildschirmauflösung. Das Ergebnis? Ein individueller „Fingerabdruck“ deines Geräts.
Weil sich Systeme im Laufe der Zeit verändern, ist dieser Fingerabdruck nicht dauerhaft exakt – je älter, desto ungenauer.
Wie blockierst du Canvas Fingerprinting?
Am effektivsten: JavaScript deaktivieren. Der Haken? Viele Webseiten funktionieren dann nicht mehr richtig.
Eine Alternative bietet z. B. Adblock Plus, das Schutz vor dieser Technik anbietet.
Fazit
Ob Cookies oder Canvas Fingerprinting – beides kann dein Gerät ziemlich genau identifizieren. Wer du als Mensch dahinter bist, bleibt aber oft nur eine vage Vermutung.