Was sind Third Party Cookies?
Third Party Cookies sind Cookies, die nicht von der besuchten Website selbst stammen, sondern von einem Drittanbieter – meist einem Werbenetzwerk. Diese Cookies werden beim Laden von eingebundenen Inhalten wie Werbebannern gespeichert. Third Party Cookies ermöglichen es Werbetreibenden, Nutzer auch über verschiedene Websites hinweg wiederzuerkennen und deren Verhalten zu analysieren.
Wie funktionieren Third Party Cookies?
Besucht ein Nutzer eine Webseite, auf der Werbeanzeigen eines Drittanbieters eingebunden sind, wird ein Third Party Cookie im Browser gespeichert. Besucht der Nutzer später eine andere Webseite mit Anzeigen desselben Drittanbieters, kann dieser das zuvor gesetzte Cookie auslesen und den Nutzer identifizieren. Auf dieser Basis wird personalisierte Werbung angezeigt – angepasst an das ermittelte Interessenprofil.
Unterschied zu First Party Cookies
Das „Party“ im Begriff Third Party Cookies bezieht sich auf die Herkunft der Cookies. First Party Cookies stammen direkt von der Domain, die der Nutzer aktiv besucht, während Third Party Cookies von externen Domains stammen. Während First Party Cookies ausschließlich für die besuchte Seite gelten, ermöglichen Third Party Cookies eine domainübergreifende Nutzerverfolgung.
So kann ein Nutzer gleichzeitig sowohl First Party Cookies von der besuchten Seite als auch Third Party Cookies vom Werbenetzwerk erhalten – Letztere unabhängig vom Inhalt der Hauptseite.
Was speichern Third Party Cookies?
Third Party Cookies erfassen unter anderem folgende Daten:
- Verweildauer auf Webseiten
- Anzahl und Art der Seitenaufrufe
- Interaktionen über Links
Mit diesen Informationen lassen sich umfassende Nutzerprofile erstellen – über mehrere Domains hinweg. Dadurch können personalisierte Werbeanzeigen ausgespielt werden, die genau auf die Interessen des Nutzers abgestimmt sind.
Datenschutz und Third Party Cookies
Die umfangreiche Datensammlung durch Third Party Cookies steht zunehmend in der Kritik von Datenschützern. Sie bemängeln, dass Nutzer ohne deren Wissen oder explizite Zustimmung über zahlreiche Websites hinweg getrackt werden. In der EU regelt die E-Privacy-Richtlinie die Verarbeitung solcher Daten. Sie fordert ein Opt-in-Verfahren – das heißt, die ausdrückliche Zustimmung der Nutzer zur Speicherung von Third Party Cookies.
In Deutschland ist die E-Privacy-Richtlinie bislang nur teilweise umgesetzt. Aktuell orientieren sich viele Website-Betreiber am Telemediengesetz (TMG), das eine Opt-out-Lösung erlaubt. Dennoch ist eine transparente und datenschutzkonforme Einwilligung heute unverzichtbar, um rechtlichen Risiken vorzubeugen.
Warum verschwinden Third Party Cookies?
Immer mehr Browser blockieren Third Party Cookies standardmäßig. Auch die wachsende Nutzung von Mobilgeräten und AdBlockern trägt dazu bei, dass diese Technik an Bedeutung verliert. Große Plattformen wie Google arbeiten an Alternativen, die sowohl Datenschutzbedenken berücksichtigen als auch Werbetreibenden neue Möglichkeiten bieten.
Alternativen zu Third Party Cookies
Mit dem Rückgang der Akzeptanz von Third Party Cookies rücken neue Tracking-Methoden in den Fokus. Dazu gehören:
- Device Fingerprinting: Nutzergeräte werden anhand technischer Merkmale identifiziert (z. B. Bildschirmgröße, Betriebssystem, installierte Schriften).
- First Party Data: Unternehmen setzen zunehmend auf selbst erhobene Nutzerdaten, z. B. über Logins oder Kundenkonten.
- Google AdID: Eine geplante Alternative von Google, die anonymisierte Nutzerkennungen einsetzen und gleichzeitig mehr Kontrolle für die Nutzer ermöglichen soll.
Fazit: Third Party Cookies im Wandel
Third Party Cookies haben über viele Jahre das Online-Marketing geprägt. Sie ermöglichen eine genaue Nutzerverfolgung und gezielte Werbeausspielung über verschiedene Websites hinweg. Doch durch wachsende Datenschutzanforderungen und technische Einschränkungen verlieren sie zunehmend an Relevanz. Neue Lösungen wie Google AdID, Device Fingerprinting oder datenschutzfreundlichere Alternativen rücken in den Vordergrund. Unternehmen sollten frühzeitig auf neue Technologien umsteigen, um weiterhin effektiv und rechtssicher werben zu können.