Was ist PHP?
PHP (rekursive Abkürzung für „PHP: Hypertext Preprocessor“) ist eine der weltweit am häufigsten genutzten Skriptsprachen. Sie ermöglicht das Erstellen dynamischer Websites und Webanwendungen wie Blogs, Content-Management-Systemen, Foren oder Onlineshops. Ihre Popularität verdankt PHP unter anderem der leichten Erlernbarkeit, der umfangreichen Dokumentation sowie der Verfügbarkeit zahlreicher Schnittstellen zu Datenbanken wie MySQL und zu anderen Programmiersprachen.
PHP wird unter einer freien Lizenz angeboten und läuft auf nahezu allen gängigen Betriebssystemen. Entwickler mit Kenntnissen in Sprachen wie C, C++, Java oder Perl finden aufgrund der ähnlichen Syntax meist schnellen Zugang zu PHP.
Entwicklung von PHP
Die Geschichte von PHP begann 1995, als der dänisch-kanadische Programmierer Rasmus Lerdorf die erste Version seiner „Personal Home Page Tools“ veröffentlichte. Diese Skripte sollten unter anderem Zugriffe auf seine Website erfassen. Später programmierte Lerdorf die Skripte in C neu und nannte das Projekt PHP/FI (Form Interpreter).
Die Veröffentlichung des Quellcodes ermöglichte es anderen Entwicklern, PHP/FI weiterzuentwickeln. 1997 trugen Andi Gutmans und Zeev Suraski wesentlich zur Weiterentwicklung bei, indem sie den Interpreter neu schrieben. Daraus entstand PHP 3.0 – eine Version, die entscheidend zur Verbreitung von PHP beitrug.
Im Lauf der Zeit erschienen weitere bedeutende Versionen, darunter:
- PHP 4: Einführung des Session-Managements und modularer Aufbau
- PHP 5: Objektorientierung und Integration von SQLite
- PHP 7: Performance-Verbesserungen und neue Sprachfunktionen
- PHP 8: Einführung des JIT-Compilers, Unterstützung von Union Types und WeakMaps
Wie funktioniert PHP?
PHP ist eine serverseitige Skriptsprache. Der Code wird nicht im Browser des Nutzers, sondern auf dem Server ausgeführt. Der Server übergibt lediglich das Ergebnis (meist HTML) an den Browser. Dies unterscheidet PHP von clientseitigen Sprachen wie JavaScript.
Ein großer Vorteil von PHP ist die Möglichkeit, Datenbanken wie MySQL einzubinden. So lassen sich dynamische Inhalte erzeugen. Um Performance-Einbußen bei hohem Traffic zu vermeiden, nutzen viele Systeme Techniken wie Bytecode-Caching.
Beispiel: Ablauf bei serverseitiger Verarbeitung
- Der Nutzer sendet eine Anfrage an eine Datei, z. B.
spieler.php
. - Der Webserver (z. B. Apache) übergibt die Anfrage an den PHP-Interpreter.
- Der Interpreter verarbeitet den Code und fragt Daten aus der Datenbank ab.
- Die Daten werden vom Interpreter verarbeitet und als HTML zurückgegeben.
- Der Browser zeigt das Ergebnis an – der PHP-Code selbst bleibt unsichtbar.
Beispiel: Einfache PHP-Ausgabe in HTML
<?php
echo "Dies ist ein mittels PHP
ausgegebener Text.";
?>
Wofür wird PHP verwendet?
PHP eignet sich ideal für datenbankgestützte Websites und dynamische Webanwendungen. Bekannte Systeme wie WordPress, Joomla!, TYPO3 oder Drupal basieren auf PHP. Besonders WordPress hat zur weiten Verbreitung von PHP beigetragen: Rund 40 % aller Websites weltweit nutzen PHP-basierte CMS.
Darüber hinaus lässt sich PHP über die Kommandozeile nutzen, etwa für Automatisierungen über Cronjobs (Linux) oder geplante Aufgaben (Windows). Auch Desktop-Anwendungen sind mit speziellen Tools wie „PHP Desktop“ möglich.
Vor- und Nachteile von PHP
Vorteile:
- Kostenlose Nutzung
- Große Entwickler-Community
- Plattformunabhängigkeit
- Gute Dokumentation
- Kurze Entwicklungszyklen
Nachteile:
- Potenzielle Sicherheitsrisiken (z. B. XSS, SQL-Injection) bei unsauberem Code
- Performance-Probleme bei hoher Serverlast
- Teilweise unstrukturierter „Spaghetti-Code“ bei Einsteigern
Besonders bei sicherheitskritischen Anwendungen ist fundiertes Wissen über sichere Programmiertechniken essenziell. Regelmäßige Code-Optimierung und Updates der PHP-Version tragen zur Performance und Sicherheit bei.