Referrer

Was ist ein Referrer?

Der Referrer gehört zu den zentralen HTTP-Elementen, wenn es darum geht, zu verstehen, woher ein Besucher auf deine Website kommt. Mithilfe des Referrers kannst du genau nachvollziehen, von welcher URL oder Domain ein Nutzer stammt, bevor er durch einen Verweis auf deine Seite gelangt ist. Für E-Commerce-Websites liefert der Referrer wertvolle Daten zu Traffic-Quellen und Conversion-Pfaden.

Was genau macht der Referrer?

Der Referrer (auch als „Referer“ in technischen Spezifikationen bekannt) überträgt im Request-Header des Browsers die Information, von welcher Seite aus ein Nutzer einen Link aufgerufen hat. Dein Server speichert diesen Referrer in den Server-Logs, wodurch du nachvollziehen kannst, wie Besucher auf deine Seite gelangt sind. Jeder Verweis wird so dokumentiert und kann ausgewertet werden.

Beispiel: Wenn jemand auf https://www.beispielseite.de auf einen Link zu deiner Website klickt, enthält der Referrer genau diese Ursprungs-URL. So lassen sich Besuchswege tracken und analysieren – eine wichtige Grundlage für datengetriebenes Online-Marketing.

Referrer oder Referer – was ist richtig?

Die richtige Schreibweise lautet eigentlich „Referrer“. Allerdings hat sich durch einen historischen Tippfehler im ursprünglichen HTTP-Protokoll (RFC 1945) die falsche Schreibweise „Referer“ durchgesetzt – und wurde nie korrigiert. Deshalb wird in technischen Implementierungen, etwa im HTTP-Header oder in der document.referrer-Web-API von JavaScript, die fehlerhafte Variante verwendet.

Inhaltlich ist aber immer der Referrer gemeint – also die Seite, die auf eine andere Seite verweist.

Wann wird kein Referrer übermittelt?

Es gibt verschiedene Szenarien, in denen kein Referrer übertragen wird:

  • Protokollwechsel: Wenn ein Nutzer von einer HTTPS-Seite auf eine HTTP-Seite wechselt, wird der Referrer aus Sicherheitsgründen nicht übergeben.
  • Direkte Eingabe oder Bookmarks: Wird eine URL manuell eingetippt oder über ein Lesezeichen aufgerufen, existiert kein vorheriger Verweis, also kein Referrer.
  • Browser- oder Server-Einstellungen: Bestimmte Referrer-Policies unterdrücken bewusst die Weitergabe des Referrers im Request-Header.

Was ist der Referral String?

Der sogenannte Referral String wurde früher von Google genutzt, um Webseitenbetreibern mehr Daten über das Nutzerverhalten zu liefern. Heute wird er zwar weiterhin intern verwendet, jedoch nicht mehr vollständig an Websites übermittelt. In modernen Setups sieht man im Referrer meist nur noch die Quelle wie https://www.google.com, ohne zusätzliche Anfrage-Parameter oder Suchdetails.

Technisch speichert Google beim Klick auf ein Suchergebnis mittels ping-Attribut bestimmte Daten, überträgt diese jedoch nicht im Referrer, sondern verarbeitet sie intern für Analyse- und Trackingzwecke.

Referrer-Policy – Kontrolle über die Weitergabe

Die Referrer-Policy legt fest, wann und wie der Referrer an die Zielseite übermittelt wird. Als Webseitenbetreiber kannst du mit dieser Einstellung sehr genau steuern, ob zum Beispiel vollständige URLs, nur die Domain oder gar kein Referrer übergeben wird. Auch kann sie beeinflussen, ob bei einer Anfrage bestimmte Header-Informationen weitergegeben werden.

Policy Beschreibung
no-referrer Kein Referrer wird gesendet.
origin Nur die Ursprungs-Domain wird übertragen.
strict-origin-when-cross-origin Sichere Weitergabe nur bei gleichen Protokollen.

Wozu braucht man den Referrer im E-Commerce?

Der Referrer liefert wertvolle Daten zur Herkunft deiner Besucher. Diese Informationen helfen dir, die Performance einzelner Kanäle wie Google, Facebook, Newsletter oder Partnerseiten auszuwerten. So kannst du zum Beispiel erkennen, ob ein bestimmter Blogartikel tatsächlich Traffic bringt oder ob deine Ads den gewünschten Effekt erzielen.

Besonders bei SEO und Conversion-Tracking ist der Referrer entscheidend, um Besucherströme, Absprungraten und Klickpfade zu analysieren. Jeder Verweis wird dabei zu einem messbaren Touchpoint deiner Online-Marketing-Strategie.

Fazit: Referrer verstehen, gezielt nutzen

Der Referrer ist mehr als nur ein technisches Detail – er ist ein mächtiges Analysewerkzeug im Online-Marketing. Durch die richtige Auswertung deiner Referrer-Daten kannst du besser verstehen, woher Besucher kommen, wie sie sich verhalten und welche Kanäle wirklich funktionieren.

Mit gezieltem Einsatz der Referrer-Policy und durch die Berücksichtigung von Protokollregeln sowie Datenschutzvorgaben kannst du den Referrer so nutzen, dass er dir echten Mehrwert für die Optimierung deiner E-Commerce-Strategie bringt – jede Anfrage zählt.