Was ist Clickbait bzw. Clickbaiting?
Der Begriff Clickbait begegnet Dir heute überall – ob auf Social Media, in Newsfeeds oder bei YouTube. Gemeint ist damit eine Methode, bei der auffällige, reißerische Überschriften Leser auf einen Beitrag locken sollen. Die Realität sieht oft anders aus: Der tatsächliche Inhalt hält nicht, was die Headline verspricht. Beim Clickbaiting geht es primär darum, den Traffic einer Webseite zu steigern – mit dem Ziel, höhere Werbeeinnahmen zu generieren.
Wie funktioniert Clickbait?
Clickbait bedeutet übersetzt „Klickköder“ – ein Begriff, der das Prinzip gut beschreibt. Mit emotionalen, oft übertriebenen Aussagen wird die Neugier des Users geweckt. Der Leser klickt auf den Beitrag in der Erwartung eines Mehrwerts, wird aber häufig enttäuscht. Teilweise wird er sogar dazu gebracht, persönliche Informationen preiszugeben, etwa durch das Abonnieren eines Newsletters oder das Ausfüllen eines Formulars.
Clickbait als emotionale Verkaufsstrategie
Clickbait ist keine neue Erscheinung. Schon Printmedien arbeiteten mit reißerischen Schlagzeilen. Heute ist diese Methode in den digitalen Raum übertragen worden. Das Muster bleibt gleich: Schlagkräftige Headlines wie „Dieser Trick verändert Dein Leben!“ oder „Du wirst nicht glauben, was dann passierte!“ ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Der psychologische Effekt ist enorm – denn Menschen reagieren stark auf emotionale Inhalte.
Clickbaiting zur Monetarisierung nutzen
Das Ziel hinter jedem Clickbait ist klar: mehr Klicks, mehr Reichweite, mehr Umsatz. Webseiten, die Clickbait einsetzen, bauen ihre Inhalte nicht primär auf hochwertigen Informationen auf, sondern auf viraler Aufmerksamkeit. Hohe Besucherzahlen sorgen für bessere Werbeeinnahmen – sei es durch Bannerwerbung, Affiliate-Links oder Videoanzeigen.
In vielen Fällen wird auch Video-Clickbaiting eingesetzt. Dabei teasert ein Video populäre Inhalte oder Anleitungen an. Am Ende folgt ein Call-to-Action, der den Nutzer auf eine externe Seite weiterleitet – natürlich für „mehr Infos“ oder „das ganze Video“.
Psychologie hinter Clickbait
Je emotionaler, kontroverser oder überraschender ein Beitrag wirkt, desto höher ist die Klickwahrscheinlichkeit. Vor allem bei polarisierenden Themen ist Clickbait besonders effektiv. Oft wird nur ein Teil der Geschichte erzählt – der sogenannte Cliffhanger erzeugt Spannung, sodass der Leser fast zwangsläufig klicken muss, um mehr zu erfahren.
Typische Clickbait-Elemente:
- Unerwartete Ereignisse („Das hätte niemand gedacht!“)
- Starke Adjektive („herzzerreißend“, „unglaublich“, „erschreckend“)
- Superlative („Die besten Tipps aller Zeiten“)
- Netzsprache („LOL“, „OMG“, „WOW“)
- Aktive Verben („weinen“, „lachen“, „glauben“)
- Zahlen in Headlines („10 einfache Schritte zum Erfolg“)
- Call to Action („Jetzt lesen!“, „Gleich ansehen!“)
- Cliffhanger mit Zeigarnik-Effekt („Du wirst nicht glauben, was dann passiert…“)
Clickbait: Kritik und Schattenseiten
Clickbaiting ist zwar nicht verboten, aber unter Journalisten und seriösen Bloggern stark umstritten. Die Inhalte hinter Clickbait-Überschriften sind meist oberflächlich, kurz und wenig informativ. Besonders problematisch: Aus Sicht von Google zählen hochwertige Inhalte mit echtem Mehrwert. Clickbait ohne Substanz widerspricht diesen Anforderungen deutlich – was sich negativ auf das Ranking auswirken kann.
Auch die Verweildauer auf der Seite ist ein Faktor. Verlassen User die Seite nach wenigen Sekunden, wertet Google das als negatives Nutzersignal. Deshalb ist Clickbait langfristig keine nachhaltige SEO-Strategie.
Pro und Contra von Clickbaiting
Clickbait ist ein zweischneidiges Schwert. Plattformen wie Facebook haben bereits Maßnahmen gegen übermäßiges Clickbaiting ergriffen. Der Newsfeed-Algorithmus bewertet unter anderem, wie lange ein Nutzer mit einem Beitrag interagiert – kurze Interaktion deutet auf schwachen Inhalt hin.
Gleichzeitig gibt es Befürworter der Methode, die vor allem die schnelle Monetarisierung im Blick haben. Tatsächlich kann Clickbait kurzfristig zu mehr Klicks und Einnahmen führen. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Inhalte kaum echten Mehrwert liefern und häufig urheberrechtlich fragwürdig sind – etwa bei der Nutzung fremder Bilder oder Inhalte.
Ist Clickbaiting seriös?
Im Kern verspricht Clickbait dem Leser etwas, das später im Artikel nicht eingehalten wird. Das ist eine Form der Täuschung, die zwar technisch erlaubt, aber ethisch fragwürdig ist. Besonders im professionellen E-Commerce-Umfeld kann sich das negativ auf Markenimage und Vertrauen auswirken.
Wer langfristig eine starke, vertrauenswürdige Online-Präsenz aufbauen möchte, sollte Clickbait mit Bedacht oder gar nicht einsetzen. Stattdessen ist es sinnvoller, auf ehrliche Headlines und hochwertige Inhalte zu setzen, die Leser wirklich überzeugen.