Was ist ein Adblocker?
Ein Adblocker ist eine Software, mit der die Einblendung von Werbung beim Surfen im Internet unterdrückt wird. Viele Webseitenbetreiber finanzieren ihr Angebot durch Werbeanzeigen. Diese können jedoch als störend empfunden werden, da sie beispielsweise die Ladezeiten verlängern oder in Form von Pop-ups den Inhalt überlagern.
Durch die Installation eines Adblockers lassen sich solche Werbeeinblendungen blockieren. Allerdings kann es dadurch auch zu Darstellungsproblemen kommen, da manche Seiten nicht wie vorgesehen funktionieren.
Bezeichnung und Herkunft
Der Begriff setzt sich aus „Advertisements“ (kurz: Ads, englisch für Werbung) und „Blocker“ zusammen. Die Idee, Werbung technisch zu blockieren, stammt ursprünglich aus dem Bereich Fernsehen: Dort wurde beispielsweise das Bild analysiert, und bei fehlendem Senderlogo wurde die Aufnahme gestoppt, um Werbeblöcke auszulassen.
Mit dem Aufstieg des Internets als Werbeplattform wurde das Blockieren von Werbung auch dort relevant. Webseiten erzielen Einnahmen durch eingebundene Werbung, abhängig von Seitenaufrufen und Klicks. Doch aggressive Werbeformate können das Nutzererlebnis stören. Der dänische Entwickler Henrik Aasted Sörensen entwickelte 2002 aus technischer Neugier das Browser-Plugin „Adblock Plus“ – der Code wurde später öffentlich zugänglich gemacht.
Arten von Werbung auf Webseiten
- Bannerwerbung: Inhalte werden dynamisch von Ad-Servern geladen und auf festgelegten Flächen angezeigt.
- Pop-ups: Selbstständig öffnende Fenster, die den Inhalt überlagern und manuell geschlossen werden müssen.
- Verbal Placement: Werbung wird sprachlich unauffällig in Fließtext eingebettet und mit Links versehen.
Ein typisches Geschäftsmodell ist das Affiliate-Marketing, bei dem durch Werbeeinblendungen gezielte Empfehlungen mit Provisionen vergütet werden.
Funktionsweise eines Adblockers
Adblocker arbeiten in der Regel als Browser-Plugins oder Erweiterungen, die über Schnittstellen (APIs) Inhalte analysieren. Mithilfe von Filterlisten werden Werbeinhalte identifiziert und blockiert. Es gibt zwei grundlegende Filtermethoden:
- Whitelisting: Nur explizit erlaubte Inhalte werden angezeigt. Diese Methode ist sehr sicher, erfordert aber hohen Pflegeaufwand.
- Blacklisting: Inhalte werden anhand vordefinierter Muster oder Domains blockiert. Diese Methode ist wartungsärmer, kann aber unerwünschte Werbung durchlassen.
Moderne Adblocker erkennen auch typische Werbepositionen anhand von Elementgrößen oder HTML-Strukturen. Häufig wird JavaScript zur Anzeige von Werbung genutzt – viele Adblocker bieten daher die Möglichkeit, JavaScript komplett oder selektiv zu blockieren.
Bekannte Anbieter von Adblockern
- Adblock Plus: Ein populäres, quelloffenes Plugin für gängige Browser wie Chrome, Firefox und Edge.
- uBlock Origin: Eine schlanke, effiziente Erweiterung mit umfassenden Filterfunktionen.
- NoScript: Deaktiviert JavaScript vollständig oder nach Benutzerfreigabe – streng genommen kein klassischer Adblocker, aber mit ähnlichem Sicherheitsnutzen.
Vor- und Nachteile von Adblockern
Pro | Contra |
---|---|
Verbesserte Ladezeiten | Eingeschränkte Funktionalität mancher Seiten |
Weniger Ablenkung durch Werbung | Finanzierung von kostenlosen Inhalten wird erschwert |
Schutz vor potenziell schädlichen Inhalten | Auch erwünschte Werbung kann blockiert werden |
Reduzierung von JavaScript-Risiken | Erstellung von Nutzerprofilen über Whitelist möglich |
Umgang mit Adblockern aus Sicht der Webseitenbetreiber
Webseiten können erkennen, ob ein Adblocker verwendet wird. Manche Betreiber zeigen daraufhin Hinweise oder sperren Inhalte. In der Vergangenheit wurde rechtlich geprüft, ob der Einsatz von Adblockern unzulässig ist. Gerichte entschieden jedoch zugunsten der Nutzerfreiheit. Allerdings wurden Geschäftsmodelle kritisiert, bei denen Anbieter gegen Bezahlung Werbung trotz aktivem Adblocker durchlassen.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat Adblocker ebenfalls untersucht. Das Fazit: Werbung, die lokal eingebettet und nicht extern nachgeladen wird, stellt ein geringeres Sicherheitsrisiko dar – und kann von Adblockern meist nicht blockiert werden.
Fazit
Ein Adblocker ist ein praktisches Werkzeug, um störende Werbung auszublenden und die Sicherheit beim Surfen zu erhöhen. Gleichzeitig bringt seine Nutzung Herausforderungen mit sich – sowohl für die Nutzererfahrung als auch für Webseitenbetreiber, die auf